Was ist Transhumanismus?

Superheld:innen und Bösewichte, deren Kräfte die Regeln der Physik brechen; erschreckend menschenähnliche Cyborgs, die die Fähigkeiten des Menschen um ein Vielfaches übertreffen. Solch transhumanistische Motive und Figuren wie diese, sind aus dem Film und vor allem aus dem Science-Fiction Genre kaum mehr wegzudenken. Was aber genau ist Transhumanismus? Und handelt es sich bei Selbstoptimierung um nichts weiter als den Versuch den Transhumanismus eines Tages zu erreichen?  

 

Beim Transhumanismus handelt es sich um eine philosophische Denkrichtung, die an eine weitere Evolutionsstufe des Menschen glaubt. Eine Optimierung des Menschen erfolgt dabei durch  technologische Prozesse, die sogar in der Verschmelzung zwischen Mensch und Technologie münden könnte. Krankheit und Sterblichkeit des Menschen werden bei dieser Verschmelzung minimiert oder sogar ganz abgeschafft. Kurz: Der Menschen wird unsterblich. Doch ist dieser Zustand das Ziel der Selbstoptimierung?  

 

Unzählige Filme wie “IRobot” (2004) oder “Terminator” (1984), aber auch beispielsweise das Videospiel “Detroit - Become human” (2019) setzen sich mit diesem Thema auseinander, und spinnen dabei die Tradition des technologisch optimierten “Übermenschen” (oder eher Cyborg) weiter. Einigen Stimmen aus der Wissenschaft zufolge, könnte dieser nämlich früher oder später durchaus zur Realität werden könnte.  

 

Und diese Stimmen, darunter übrigens auch Stephen Hawking, verdienen es durchaus ernst genommen zu werden. Denn vor allem im medizinischen Bereich gibt es transhumanistische Veränderungen, wie zum Beispiel elektronische Gehirnimplantate, die die Gehirnaktivität überwachen und die Neuronen im Gehirn stimulieren oder blockieren können. Durch dieses netzartige Implantat könnten Krankheiten wie Parkinson, oder auch durch Schlaganfälle verursachte Schäden im Gehirn erkannt werden. Auch am 3D-Druck von Organen, die dann in menschliche Körper transplantiert werden können, wird intensiv geforscht, mit vielversprechenden Ergebnissen . 

 

Was spricht also  gegen das Konzept des Transhumanismus?

Viele Vertreter:innen des Transhumanismus betrachten das Ich oder das Bewusstsein als eine Ansammlung von Informationen, die, wenn die Technologie so weit ist, problemlos auf verschiedene Hardware hoch- und heruntergeladen werden kann. Der Mensch, oder zumindest das menschliche Bewusstsein, wäre so digital unsterblich. Diese Ansicht wird oft kritisch betrachtet, da viele sie für ethisch nicht vertretbar halten. Nicht nur seien solche Prozesse unethisch, sie würden auch einem “Unsterblichkeitswahn” folgen, und letztlich die menschliche Angst vor dem Tod repräsentieren. 

 

Ob der Transhumanismus also als Ziel der  Selbstoptimierung verstanden werden kann und ob es sich bei diesem um blinden Überlebenswahn oder verstecktes Potential handelt, das muss wohl jede Person für sich selbst entscheiden. Die Wissenschaft zumindest scheint stets bemüht, Technologien stetig voranzutreiben und den Transhumanismus somit immer weiter zu einer Realität werden zu lassen. Ob wir Menschen in einigen Jahren also alle zu Cyborgs werden, oder die künstlichen Intelligenzen sich zu einer neuen Spezies “Mensch” entwickeln, das wird wohl die Zukunft zeigen.  

 

Quelle: zukunftsinstitut.de